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Wer die österreichischen Autobahnen befährt, dem begegnen tagsüber immer wieder weiße Punkte entlang der Fahrbahnmitte aller Spuren. Oberhalb der Fahrbahn befindet sich hier ein Balken mit Messgeräten. Wer besonders genau beobachtet wird feststellen, dass genau dieser Balken nächtens ein schaurig wirkendes, blaues Licht auf die Fahrbahn wirft. Wozu aber dient diese Messstelle?


Was sind Gantries?

Die Mautbalken quer über die Fahrbahnen werden intern als "Gantries" bezeichnet. Das Wort leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet Gerüst- oder Signalbrücke, oder aber auch Dienstbrücke. Die kleinen elektronischen Beamten sitzen in Form von Messgeräten auf diesem Balken und ermitteln die Mautabgaben für die gefahrenenen Streckenabschnitte von LKW über 3,5 Tonnen höchst zulässigem Gesamtgewicht und von Bussen.


Punkte und blaues Licht

An Autobahnabschnitten, an denen vermehrt mit stockendem Verkehr zu rechnen ist, werden diese Gantries zusätzlich mit Bodenmarkierungen und blauem Licht versehen, um zu verhindern, dass der Mautabschnitt dem Fahrzeug mehrfach abgebucht wird. Diese besonderen Sensoren messen an dieser Stelle unter anderem Länge, Breite und weitere Daten um zu kontrollieren, ob das Fahrzeug in die GO Mautpflicht fällt oder nicht. Diese speziellen Sensoren sollen außerdem sicherstellen, dass zuverlässig erkannt wird, ob stets das gleiche Fahrzeug (staubendingt) unter dem Gantry steht, oder bereits ein weiteres. Diese Ermittlung erfolgt durch ein sogenanntes Bildmatching, wozu eben Bodenmarkierungen und das Licht notwendig sind. Würde ohne dieser Kontrollvorrichtung ein Fahrzug besonders langsam unter dem Sensor durchfahren, würde die Technologie eine falsche Abmessung melden und so auch einen PKW als LKW deklarieren. Die Folge wäre, dass das Enforcement (die Nachforschungs- und "Zwangsvollstreckungs-" Abteilung der ASFINAG) zu recherchieren begänne, selbst wenn das Fahrzeug nicht der Mautpflicht unterliegt.

Die Lichtfarbe blau wurde ob der möglichst geringen Irritation der Verkehrsteilnehmer gewählt: Es hat sich gezeigt, dass dieses Licht die Augen nicht beansprucht und die Konzentration der Fahrzeuglenker nicht beeinflusst.


Mautabbuchung und weitere Informationen

Die Abbuchung an der GoBox tangiert diese Messung nicht - denn die Kontaktierung der Box erfolgt - unabhängig von der Fahrtgeschwindigkeit - immer nur ein einziges Mal pro Mautbalken.

Im Oktober 2008 waren dies 14 Stellen in ganz Österreich.


Bilder eines Mautgantry unter Tags (zum vergrößern klicken)


So sieht der selbe Mautbalken in der Nacht aus

Weitere Informationen zur GoBox für die Mautabbuchung von LKWs und Bussen finden Sie auf der Seite der Asfinag.



Quelle:
ASFINAG Service Center Wien


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